FRAUEN
Beschreibung
FRAUEN (Ausgabe 65)
Es gibt etliche „große“ Frauen der Gartenkultur, historische wie zeitgenössische, denen eine Vielzahl von Büchern und Texten gewidmet wurde. Wir kennen sie alle: Caterina de’ Medici, Sophie von Hannover, Gertrude Jekyll, Vita Sackville-West, Beth Chatto, Helen Gräfin von Stein-Zeppelin – um nur einige zu nennen. Uns haben aber auch und gerade weniger intensiv „beschriebene“ Persönlichkeiten interessiert, deren Einfluss auf die Entwicklung der Gartenkultur manchmal durchaus ähnlich prägend war, oder die ihre Leidenschaft für Gärten – noch am Anfang des Berufslebens – zu ihrem Lebensthema machen und auf eine lebendige Zukunft der Gartenkultur hoffen lassen.
Ob es spezifisch weibliche Zugänge und Erfolgsstrategien gibt, könnte als Fragestellung die Lektüre begleiten. Eindeutige Antworten darauf wird es kaum geben. Jedoch haben sich alle hier portraitierten Frauen, so unsere Feststellung, mit Mut, Energie und Überzeugungskraft von den einschränkenden Traditionen und gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit zu emanzipieren vermocht.
Was diesen Hunger nach Bildung, Erkenntnis und Entfaltung derart wirksam werden lässt (Marianne Beuchert, Amalie Dietrich), die Gartenarchitektin und gestalterische Pionierin (Mien Ruys) auszeichnet oder eine gärtnerische Laiin zur Bestsellerautorin macht (Elly Petersen), lässt sich aus den Biografien oft nur erahnen. Ein wenig Humor liefert eine Blattlaus-Forscherin, die sich voller Begeisterung diesem giftgrünen (zuweilen rotäugigen!) Getier widmet. Aber auch der Spiegel historischer Prozesse soll zu kritischer Reflexion einladen (Herta Hammerbacher).
Detailreiche Entdeckungen verdanken wir der intensiven Forschungsarbeit der Deutschen Gartenbaubibliothek, deren Vorsitzende Dr.-Ing. habil. Sylvia Butenschön und Dr. Clemens Alexander Wimmer mit ihren Artikeln unsere Ausgabe sehr bereichern.